Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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stein lautlos zusammen. Das war das Ende des Mannes, der ganz Deutschland mit Vlut und Schrecken erfüllt hatte.
Der westfälische Friede.
1. Die Kriegsnol auf dem Gipfel. Der fürchterliche Krieg schien gar kein Ende nehmen zu wollen. Immer höher stieg das Elend, das er über Deutschland verbreitete. Brandschatzende und plündernde Heere durchzogen es von einem Ende zum andern, und verwüsteten Freundes- und Feindesland. Die Schweden verloren seit Gustav Adolfs Tode allmählich die alte Mannszucht und wurden durch Sengen und Brennen, Morden und Rauben dem unglücklichen Volke so schrecklich, wie die Kaiserlichen. Auch die Franzosen mischten sich in den Krieg, um Stücke deutschen Bodens an sich zu reißen. So nahm die allgemeine Verwirrung immer mehr zu. Blutige Schlachten wurden geliefert; doch gewann keine der kämpfenden Parteien dauernd die Oberhand.
2. Der Friedensschluß (1648). Erst als alle auss tiefste erschöpft waren, kam nach langen Unterhandlungen der Friede zustande. Er wurde in den westfälischen Städten Münster und Osnabrück abgeschlossen; daher heißt er der Westfälische Friede. Durch ihn kamen zwei der schönsten deutschen Länder in fremde Hände: die Franzosen erhielten das Elsaß mit Ausnahme der Stadt Straßburg, die Schweden den größten Teil von Pommern und die Jusel Rügen. In Sachen der Religion wurde bestimmt, daß die Protestanten, Lutheraner und Reformierte, in Deutschland die gleichen Rechte haben sollten, wie die Katholiken. Die Reichsfürsten erhielten die Landeshoheit und das Recht, Bündnisse zu schließen.
3. Die Folgen des Krieges. So endete der schreckenvollste aller Kriege, die jemals in Deutschland gewütet haben. Unser Vaterland war durch ihn aufs äußerste verwüstet und zerrüttet worden. Weit über die Hälfte seiner Bevölkerung war durch das Schwert, durch Brand, Hunger, Seuchen und Elend aller Art umgekommen. Tausende von Städten und Dörfern lagen in Trümmern; von manchen wußte man kaum noch die Stätte zu finden. Blühende Landschaften waren zu Einöden geworden, Felder und Wiesen in Wald und Wüstenei verwandelt. Allenthalben stockten Handel und Gewerbe. Der Schulunterricht hatte beinahe ganz aufgehört, die Verwilderung der Menschen war entsetzlich. Nirgends herrschte Sicherheit, überall wimmelte es von Räubern und Diebsgesellen, denn die gesetzliche Ordnung fehlte
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolfs Gustav Adolfs
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Westfälische Schweden Pommern Deutschland Deutschland
Waldwirtschaft. Viehzucht. 83
daher trotz seines Waldreichtums genötigt, alljährlich noch große Mengen von holz
einzuführen: im Jahre 1909 für rund 300 Mill. Mark. Österreich-Ungarn,
Rußland, Finnland, Schweden und die vereinigten Staaten von Amerika sind die
Hauptlieferanten.
Viehzucht (einschließlich Bienenzucht und Fischerei). Wiesen- und Weideland
herrscht dort vor, wo das Rlima infolge der Höhenlage eines Gebietes kühl
und feucht ist, oder wo der Einfluß der See sich stark geltend macht. 5lm gras-
Der Schlacht"viehbesl"and der wichhqereneu ropäischen Staaten.
tfussland . Mwwsm rut- Frankreich 17'156380 w Russland Deutschland 2z m 532
ßussland 11 0'l3 310 **
^ Deutschland
Österreich -Ungarn 9m 033
Oesterreich ~ ^^Ungarn 9 977591 Frankreich " Hm
Frankreich 7202ri30 mt
Deutsch/and 7703 710 Dänemark 1 Niederlande Schweiz 8wo66 ; 1690463 1498 M _(5k......- J......*Bll
Dänemark \ Niederlande ] Schweiz 1456 699 \ 861 Bw | 5w970
Dänemark Mederlde\$chiyei2 .876' 830 \ 606785 ^ij0999?
reichsten sind daher die deutschen Alpen und ihr unmittelbares Vorland, die
deutschen Mittelgebirge und Teile ihres Vorlandes, ferner die Lüneburger Heide
und die Marschen. Über ye des deutschen Bodens (16%) werden von Wiesen
und Weiden eingenommen. Infolgedessen ist Deutschland zu lohnender Viehzucht
vortrefflich geeignet. Im Iahre 1907 zählte man über 4 Millionen Pferde, über
20 Millionen Rinder, fast 8 Millionen Schafe, über 22 Millionen Schweine und
über 3 Millionen Ziegen. Dabei ist von Jahr zu Iahr ein ständiges Anwachsen
des Viehstandes zu beobachten. Nur die Zahl der 5chafe ist in den letzten 40 Iahren
um über 20 Millionen Stück zurückgegangen; denn die ausländische Wolle, beson-
ders die australische, argentinische und südafrikanische übertrifft die heimische an
Güte und Billigkeit, so daß bei uns die Schafzucht nicht mehr so lohnt. Km be-
6*
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Extrahierte Ortsnamen: Finnland Schweden Amerika Frankreich Russland Deutschland Deutschland Oesterreich Frankreich Frankreich Dänemark Deutschland
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durch den Rhein-Marne-Kanal mit dem Rhein und durch
den Kanal von Burgund mit der Saöne und Rhone ver-
bunden. Die Rhone steht sodann vom Doubs aus durch den
Rh ein-Rhone-Kanal mit dem Rhein und durch den Mittel-
kanal (canal du centre) von der Saöne aus mit der Loire in
Verbindung, und der Süd kanal (canal du midi) verbindet die
Garonne mit dem Mittelländischen Meer.
Bewohner. Über 900/0 der Bewohner sind der Nationalität
und der Sprache nach Franzosen. Von den übrigen sind etwa
l/z Belgier (im N), ein zweites Drittel Italiener (im S); die
übrigen sind Deutsche (90000), Spanier, Schweizer, Briten. Der
Religion nach gehören 98% der Bevölkerung der römisch-katho-
lischen Kirche an; die übrigen sind Reformierte und Juden.
Landwirtschaft (Acker- und Gartenbau sowie im N und Nw
die Viehzucht) und gewerbliche Tätigkeit sind die beiden Haupt-
beschäftigungen der Bewohner. Mehr als die Hälfte des
Bodens ist Acker- und Gartenland, das, fleißig und sorgsam be-
baut, besonders Weizen, Wein, Obst und Oliven erzeugt. Die
Erzeugnisse des Gewerbsleißes (Seiden-, Leinen-, Woll- und
Baumwollwaren, Spitzen, Uhren, Schmucksachen) stellen Frankreich
in die Reihe der ersten Industrieländer Europas (England,
Deutschland, Belgien); hervorragend ist Frankreich seit langem in
allen Zweigen des Kunstgewerbes. Wein, Ol, Rohseide, Seiden-
waren, Luxus- und Modewaren sind Frankreichs hauptsächlichste
Ausfuhrgegenstände.
Staatenkundliches. Frankreich ist seit dem 4. September 1870
Republik. Es ist so groß wie das Deutsche Reich (536000 qkm), hat aber
nur etwa 40 Mill. Einwohner, 74 auf 1 qkm. Seine auswärtigen Be-
sitzungen sind zusammen 2l/2 mal so groß als die Deutschlands; die be-
Äeutendsten Kolonien sind die afrikanischen. Frankreich ist nach England
der größte Kolonialstaat. Städte in Frankreich?
Das Königreich Belgien.
Lage und Grenzen. Mit welchen Teilen Mittel- und Süddeutsch-
lands liegen N- und S-Grenze ungefähr unter einer Breite? Bestimme
die Grenzen! Welcher Form nähert sich das Kartenbild?
Belgien umfaßt den nw-sten Teil des deutschen Mittelge-
birges und die fw-ste Fortsetzung des Norddeutschen Tieflandes
bis in die Nähe der Straße von Calais.
Oberflächenbild. Die Folge des Bodens ist im allgemeinen
dieselbe wie in Norddeutschland. Man unterscheidet von So
nach Nw Hoch-, Mittel- und Niederbelgien.
Den Hauptteil von Hochbelgien bilden die Ardennen.
Diese sind gleich dem Rheinischen Schiefergebirge ein flaches, von
gewundenen, zum Teil tief eingeschnittenen Tälern bestehendes
Hochland. In der sö-en Hälfte ist es mit Heiden und Hochmooren
bedeckt, weiter nach Nw eignet es sich besser zum Anbau. Die
N-Grenze ist die Sambre-Maas-Linie. An dieser Grenze
Wulle, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten I. 9
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Marne-Kanal Rhein Burgund Rhein Frankreich Europas England Deutschland Belgien Frankreich Rohseide Frankreichs Frankreich Deutsche_Reich Deutschlands Frankreich England Frankreich Belgien Norddeutschland Niederbelgien Rheinischen
Das Deutsche Reich. 11
Kaisertum Österreich, im Süden gleichfalls das Kaisertum Österreich, im Südwesten
die Schweiz, im Westen die Republik Frankreich und das Großherzogtum Luxem-
bürg, im Nordwesten die Königreiche Belgien und Niederlande und im Norden
das Königreich Dänemark. Mit Rücksicht auf seine geographische Lage nennt
man Deutschland das Herzland Europas.
Günstig ist diese Lage für den Binnenverkehr, ungünstig dagegen im
Kriegsfalle.
Naturgrenzen. Das Deutsche Reich wird vom Kaisertum Österreich im
Süden durch die Alpen, im Osten durch die Salzach, den Inn, den Böhmerwald,
das Erzgebirge und die Sudeten geschieden. Im Norden sichern es die Nord-
und Ostsee. Gegen Rußland, Frankreich, Belgien und Holland sind jedoch
Deutschlands Grenzen (von den Vogesen abgesehen) völlig offen und bedürfen
eines künstlichen Schutzes. Diesen gewähren zahlreiche Festungen längs der West-
und Ostgrenze des Reiches. Deutschlands Grenzen sind nur teilweise von der
Natur vorgezeichnet.x)
5 Wo 675 510 530 500 150 320 315 300110
Größenverhältnis dcr europäischen Staaten in Tausenden von qkm.
Größe und Einwohnerzahl. Das Deutsche Reich hat einen Flächen-
inhalt von 540000 qkm; nur Rußland und Österreich-Ungarn übertreffen es
hierin. Seine Bevölkerungszahl beträgt rund 60 Mill. Eiuw., und hierin geht
ihm nur Rußland voran, Unter den europäischen Staaten nimmt Deutschland
nach seiner Größe den dritten, nach seiner Einwohnerzahl den zweiten Rang ein.
Übersicht der Bodengestalt und Bewässerung Deutschlands.
Der Boden des Deutschen Landes senkt sich in Stufen von Süden nach
Norden; dadnrch entstehen drei natürliche Hauptgebiete:
das Alpengebiet,
die Deutschen Mittelgebirge und
__das Norddeutsche Tiefland.
*) Gebirge, Nüsse, Seen und Meere bilden Natucgrenzen Politische Grenzen
werden durch Verträge festgesetzt.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Frankreich Belgien Niederlande Königreich_Dänemark Deutschland Europas Böhmerwald Frankreich Belgien Holland Deutschlands Deutschlands Deutschland Deutschlands
Das Königreich der "Niederlande (Kolland).)
33000 qkm — Prov. Pommern, 6 Mill. Einw., auf 1 qkrn 174.
Lage und Grenzen. Die Niederlande stoßen im Osten an das Deutsche
Reich und im Süden an Belgien. Gegen keines der beiden Reiche besteht eine
scharfe natürliche Grenze; vielmehr sind beide Gebiete mit Holland enge verbunden:
Deutschland durch den Rheinstrom, Belgien durch Maas und Scheide. Nach
Norden und Westen grenzt Holland an die Nordsee. Die Niederlande bilden
mit dem benachbarten Flachbelgien den westlichsten Teil des Germanischen Tief-
landes. Das ganze Mittelalter hindurch war Holland auch mit Deutschland
vereinigt; erst 1648 löste es sich endgültig davon ab.
Aufgaben: Mit welcher preußischen Nachbarprovinz liegt Holland in gleicher
geogr. Breite? Wieviele km beträgt die Entfernung von der deutsch-holländischen
Grenze nach Rotterdam, von Rotterdam nach Haag, von Haag nach Haarlem?
Küste. Tiefe Buchten, deren größte die Südersee ist, zahlreiche Gestade-
Inseln und die breiten Mündungen des Rheins, der Maas und der Schelde
begünstigten die Seeschiffahrt trotz der flachen Dünenküste in hohem Maße.
Schiffbau, Fischfang, Seeschiffahrt und überseeischer Handel zählen daher schon
seit Jahrhunderten zu den bedeutendsten Erwerbszweigen des Landes.
Bodengestalt und Meereshöhe. Die Niederlande sind fast ganz flach.
Ein großer Teil des Landes liegt sogar einige Meter unter dem Meeresspiegel,
so daß er schon bei gewöhnlichem Wasserstande von der See bedeckt würde, wenn
ihn nicht hohe Dünen und kunstvolle Deiche vor Überschwemmung schützten.
Holland hat unter allen Ländern Europas die tiefste Lage.
Bewässerung. Die Niederlande sind das Mündungsgebiet des Rheins,
der Maas und der Schelde; sie verdanken sogar ihre Entstehung zum Teil den
*) Dr. A. Geistbeck, Geogr. Bilderatlas von Europa. Leipzig, Bibliogr. Institut.
5*
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Extrahierte Ortsnamen: Pommern Deutsche
Reich Belgien Holland Deutschland Rheinstrom Belgien Holland Nordsee Holland Deutschland Holland Rotterdam Rotterdam Haarlem Rheins Holland Europas Rheins Europa Leipzig
124
Das Deutsche Reich.
sich die Schweiz, Belgien und Holland von Deutschland und dieses
selbst wurde im Jahre 1806 aufgelöst. Durch den Krieg des Jahres
1866 schied auch Österreich aus dem politischen Verband mit Deutsch-
laud. Im Jahre 1871 entstand nach dem siegreichen Krieg gegen
Frankreich, durch welchen das Elsaß und Deutsch-Lothringen wieder
zurückgewonnen wurden, das neue Deutsche Reich.
6. Religiöse Verhältnisse. Während die Romanen römisch-
katholisch, die Slawen meist griechisch-katholisch und die außerdeutschen
Germanen meist evangelisch siud, treffen in Deutschland das evan-
gelische und das römisch-katholische Gebiet zusammen und zwar so,
daß die Randgebiete vorwiegend katholisch sind. Nach der letzten
Volkszählung (1910) bekannten sich 62 °/o zur evangelischen, 37 °/o
zur katholischen Kirche. Überwiegend katholisch sind: Westfalen, die
Rheinprovinz, Elsaß-Lothringen, das südliche Baden, das südliche
und das nördliche Bayern mit Ausnahme eines breiten Gebietes in
der Mitte, das südöstliche Schlesien, Posen und Westpreußen. Juden
gibt es etwa 1 °/0.
7. An Schulbildung übertrifft Deutschland alle andern Länder.
Die Bildung wird vermittelt durch die allgemein bestehenden Volks-
schulen, durch zahlreiche Mittel- und Fachschulen, durch (21) Uuiversi-
täten und (10) technische Hochschulen. Damit sind Bibliotheken,
wissenschaftliche Sammlungen und Institute zur Förderung gelehrter
Bildung verbunden. Auch die schönen Künste erfreuen sich einer
sorgfältigen Pflege (Akademien, Kunstsammlungen, Musiklehranstalten).
8. Nahrungsquellen.
1) Unter den Nahrungsquellen ist vor allem der Ackerbau zu
nennen. Die fruchtbarsten sowie die wenig ergiebigen Gebiete Deutsch-
lands wurden schon kennen gelernt. Etwa die Hälfte des Bodens
ist Acker- und Gartenland. Unter den Getreidearten überwiegt
der Roggen, besonders in Norddeutschland. In den fruchtbarsten
Reich der Franken, aus welchem durch deu Vertrag von Verdun 843 das
eigentliche Deutschland (das ostsränkische Reich) hervorging. Den westlich ziehen-
den Deutschen rückten seit dem 6. Jahrh. die Slawen nach bis zur Elbe,
Saale, dem Böhmerwald und in die Ostalpen, wurden aber von den sich wieder
ostwärts wendenden Deutschen namentlich seit dem 12. Jahrh. unterworfen und
verschmolzen allmählich zum Teil mit ihnen.
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Extrahierte Ortsnamen: Belgien Holland Deutschland Frankreich Elsaß Deutsch-Lothringen Deutschland Westfalen Elsaß-Lothringen Baden Posen Deutschland Norddeutschland Verdun Deutschland Böhmerwald
Autor: Dietrich, Otto, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul, Wilmanns, Ernst
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
20 Frankreichs Interessen in Algerien
Wasserversorgung - und hier ist Wasser Leben kein Schutz gegen ansteckende Krankheiten, unsere Grenze unaufhörlich von den zuchtlosen Stämmen verletzt. . . Frankreich konnte einen solchen Zustand nicht dulden. (Es bot feine V ermatt ungsbeamten und [eine Soldaten an, um die öffentliche (Ordnung wiederherzustellen, seine Richter, um die'pri-vatinteressen zu schützen, seine Ingenieure, um die großen Arbeiten zu leiten, feine Landleute und Weinbauer, um zu lehren, wie man aus dem fruchtbaren Boden Vorteil ziehen könne.
Anderseits konnten die Nachbarschaft Algeriens, die Näherer französischen Häfen am Ittittelmeere, die Handelsbeziehungen, das vertrauen, das die neue Regierungsform unseren Landesangehörigen einflößt, -nicht verfehlen, diese nach der Regentschaft hinzuziehen. 3n «der Tat führte Me Fruchtbarkeit des Bodens und besonders die günstige Lage gewisser Gegenden für den Weinbau bald einen Strom von Kolonisten aus Frankreich nach Tunis, . . . und damit auch das Kapital. . . . Alles dies hat aus dem daniederliegenden Tunis von 1881 das lebensvolle Land von 1890 gemacht.
c) Bedeutung Algeriens für Frankreich.!
An dem Tage, an dem Frankreich feine Fahne in Algerien ent= faltet hat, an dem es erklärt hat, daß von nun an Algerien französischer Besitz fei, hat es zugleich ein unbestreitbares Übergewicht im Mittel-meere gewonnen. Als eine Militärmacht ersten Ranges fand Frankreich in dieser Besitznahme nicht nur neue Kräfte für fein Heer sondern auch die Gelegenheit, seinen Handel und feine Industrie beträchtlich zu entwickeln. . . . wenn man bedenkt, Äaß Algerien eine Küstenlänge von mehr als 1100 Kilometern besitzt, daß die Oberfläche seines Bodens der Frankreichs gleichkommt, daß dieser Boden für den fruchtbarsten der Welt gilt, daß es auf 'der einen Seite an der Ttteerenge von Gibraltar, auf der andern in der Nähe Ägyptens liegt, daß dieses Land Frankreich Soldaten gegeben hat, ... so darf man wohl behaupten, daß keine andere Macht eine Kolonie besitzt, Öie an Kraft und Reichtum dem großen und herrlichen Algerien vergleichbar wäre.
Die (Erwerbung2 Algeriens ist für. Frankreich ein ausgezeichnetes Geschäft gewesen. . . . Abgesehen von den politischen und militärischen Vorteilen . . . leben heute 200 000 Franzosen auf äfrikanifchem Boden und finden dort ihre (Eriftenz. . . . Diese strebsame Bevölkerung entleiht den größten Teil ihrer Kapitalien dem Mutterlande. Schon die (Einnahmen der (Eisenbahnen allein übersteigen 16 Millionen Francs
1 Bericht des ffaushaltsausschusses vom 2. August 1884 in (ktienne, Ceuvre coloniale I S. 421.
8 Rambaub, La France coloniale 1886 S. 88.
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Extrahierte Personennamen: Gibraltar August
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Algerien Frankreich Algeriens Frankreich Tunis Algeriens Frankreich Frankreich Algerien Algerien Frankreich Algerien Frankreichs Frankreich Algerien Algeriens Frankreich
Das Königreich der Niederlande. 31
Charakter der Holländer in hervorragender Weise von den Einflüssen seiner
Landesnatur bedingt, so sehr, daß fast nirgends sonst in der Welt der Boden
in gleich hohem Grade zum Erziehnngsraume der Menschen geworden ist.
Wird doch selbst die sprichwörtliche Reinlichkeit des Holländers auf das
Klima zurückgeführt, da in der feuchten Luft leicht alles in Fäulnis übergeht und
rostet. Das feuchtneblige Wetter, das den größten Teil des Jahres den Himmel
verhüllt, läßt auch die Farbenfreude des Holländers verstehen, die besonders in
seiner Blumenliebhaberei ihren Ausdruck sindet, aber auch die Ursache einer
viel bedeutenderen Kulturblüte geworden ist: der berühmten niederländischen Malerei,
als deren Meister Rembrandt und Franz Hals gepriesen werden.
Landschaften und Siedelungen. Die wirtschaftlich bedeutsamsten Gebiete
Hollands sind die dem Meere zunächst gelegenen Landstriche, die echten Nieder-
lande in den Marschen. Ihnen gehören alle größeren Siedelungen an, vor
allem Amsterdam (560000 Einw.) und Rotterdam (400000 Einw.), die zwei
hervorragendsten Handelsplätze Hollands und Welthüsen ersten Ranges, dann die
Universitätsstadt Utrecht. Äm Dünensaume der Küste: der Haag, die Residenz
der Königin, 250000 Einw., mit dem benachbarten Seebad Scheveningen, die
Universitätsstadt Leiden und Harlem. Vlissiugen hat sich erst in jüngster
Zeit infolge des starken Personenverkehrs von und nach England und infolge
seiner guten Bahnverbindungen mit dem Hinterlande zu einem bedeutenden
Handelshafen entwickelt.
Das südliche Geestland hat besonders Schafzucht; hier in malerischer
Lage am Rhein Arnheim und Nymweaen. An den Ausläufern der Ardennen
Maastricht.
Den Nordosten Hollands nimmt Westfriesland ein mit dem Hauptkeru
des Friesenstammes; hier Groningen in musterhaft kolonisiertem Moorland.
Beziehungen Hollands zum Deutschen Reich. Natur und Geschichte haben
Holland in innige Beziehung zu unserem deutschen Vaterlande gefetzt. Das
ganze Mittelalter hindurch war Holland mit Deutschland vereinigt, und erst
Kaiser Karl V. löste es (1556) von seinem Mutterlande ab, um es Spanien an-
zugliedern. Diese unnatürliche Verbindung führte in der Folge zu dem 80 jährigen
Uuabhängigkeitskampfe der Holländer, der 1648 mit der anerkannten Selbständig-
keit Hollands endigte. Für Deutschland aber blieb das so wichtige Durchgangsland
zur Nordsee verloren. Dagegen bestehen in wirtschaftlicher Hinsicht noch' heute
sehr lebhafte Beziehungen zwischen Holland und Deutschland. Da dem Atlan-
tischen Ozean näher gelegen als die deutschen Küstengebiete, bilden die Niederlande
die natürliche Ausgangspforte für den Handel des industriellen Westdeutschland,
und Rotterdam ist für diese Gebiete, was Hamburg und Bremen für das mittlere
und östliche Deutschland sind. Der Handel Hollands ist großenteils Durchgangs-
verkehr.
Holland hat auch auf Braudeuburg-Preußen nachhaltigen Einfluß geübt;
denn Holland und die Naffau-Oranier sind die Lehrmeister des Großen Kur-
fürften gewesen. Wenn dieser in seinem eigenen Lande Kanäle gebaut, Festungen
angelegt und überseeische Kolonien gegründet hat, so ist ihm die Anregung hierzu
von Holland geworden.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Rembrandt Franz_Hals Franz Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Hollands Amsterdam Rotterdam Hollands Utrecht England Rhein_Arnheim Ardennen
Maastricht Hollands Groningen Hollands Deutschen_Reich Holland Holland Deutschland Spanien Hollands Deutschland Holland Deutschland Westdeutschland Rotterdam Hamburg Bremen Deutschland Hollands Holland Holland Holland
— 67 —
das französische Mittelgebirge im W.,
das deutsche Mittelgebirge im ^.,
das karpatische Mittelgebirge im 0.
Das große europäische Flachland gliedert sich von W. nach 0. in das
französische, das germanische (deutsche) und das sarmatische (russische)
Flachland. Die deutsche Ebene trägt zwei Höhenzüge, den nördlichen oder
baltischen und den südlichen Landrücken. Fast in der Mitte des sar-
matischen Flachlandes erhebt sich die mittelrussische Bodenschwelle mit
der Waldäi-Höhe.
2. Europa ist reich an Flüssen; es werden entwässert:
die Alpen durch Rhein, Rhone und Po,
die französischen Mittelgebirge durch Loire und Seine,
die deutschen Mittelgebirge durch Weser, Elbe, Oder, Donau,
die Karpaten durch Weichsel und Dnjestr,
die mittelrussische Bodenschwelle durch Düna, Onega, Dnjepr,
Don und Wolga,
das Uralgebirge durch Petschora, Dwina und Uralfluß.
Gieb nach der Karte Richtung und Mündung dieser Ströme an!
Jlolitifdjf Gliederung.
§ 39. Europa umfaßt 27 souveräne (— unumschränkte, von einander
unabhängige) Staaten, nämlich:
drei Kaiserreiche (deutsches Reich, Österreich und Rußland),
ein Großsultanat (Türkei),
dreizehn Königreiche (Niederlande, Belgien, Ungarn, Dänemark,
Schweden, Norwegen, Großbritannien, Spanien, Portugal, Italien, Griechen-
land, Serbien, Rumänien),
ein Großherzogtum (Luxemburg),
ein Großfürstentum (Finnland),
vier Fürstentümer (Liechtenstein, Monaco, Montenegro, Bulgarien),
vier Republiken (Frankreich, Schweizer Eidgenossenschaft, San Ma-
rino, Andorra).
Von diesen Staaten bilden Österreich und Ungarn, durch Reaunmut*)
verbunden, die österreichisch-ungarische Monarchie; Personalunion*) besteht
zwischen Schweden und Norwegen, Rußland und Finnland.
*) Realunion — Verknüpfung zweier Staaten durch das Herrscherhaus, einige ge-
meinsame Reichsminislerien, nnr zeitweise zusammentretende Parlamentsausschüsse (in Öfter-
reich-Ungarn Delegationen). Die Realunion ist unauflöslich. — Personalunion — auflösbare
Vereinigung zweier vou einander unabhängiger Staaten unter einem gemeinsamen Herrscher.
5^
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Jlolitifdjf
Extrahierte Ortsnamen: Europa Rhein Donau Onega Wolga Dwina Europa Niederlande Belgien Ungarn Dänemark Schweden Norwegen Spanien Portugal Italien Serbien Luxemburg Finnland Liechtenstein Monaco Montenegro Bulgarien Frankreich Andorra Ungarn Schweden Norwegen Finnland Öfter-
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Gegenwärtig gibt es nur noch einen Slawenstaat, in welchem ein großer
Theil der slawischen Völker vereinigt ist, während die übrigen, etwa V3,
zu Preußen, Sachsen, Österreich und der Türkei gehören. Die romanischen
Völker bilden jetzt 6 Staaten: Portugal, Spanien, Frankreich, Italien,
S. Marino und den Kirchenstaat; die Griechen das Königreich Griechenland,
während y9 aller Romanen und Griechen stammfremden Staaten: Rußland,
der Türkei, Österreich, Preußen, Großbritannien, Belgien und der Schweiz
einverleibt ist. — Die Germanen bilden gegenwärtig 40 (oder, wenn man
statt der Schweiz deren 22 Cantone zählt, 61) Staaten: Österreich, Preußen,
die 31 mittlern und kleinern Staaten Deutschlands, die Schweiz (22 Cantone),
Holland und Belgien; Schweden mit Norwegen und Dänemark; sowie Groß-
britannien und Irland; außerdem ist V20 aller Germanen stammfremden
Staaten: Frankreich und Rußland einverleibt. Von den germanischen Staa-
ten haben sich 35 (nämlich 31 ganz und 4 nur mit Theilen) zu dem Deutschen
und 22 zum engern Schweizerbunde vereinigt. Schweden und Norwegen sind
zwar besondere Staaten, haben aber nur einen König.
Die mächtigsten Staaten oder die 5 Großmächte sind Österreich, Preußen,
Großbritannien von den germanischen, Frankreich von den roman. Staaten
und der Slawenstaat Rußland.
Von den 48 (beziehungsw. 69) Staaten Europas sind 6 (beziehw. 27)
Republiken (die 22 Schweizercantone, die 4 freien Städte Deutschlands und
S. Marino) und 42 Monarchien. Von den letztern bildet der Kirchenstaat die
einzige Wahlmonarchie, die übrigen 41 sind Erbmonarchien.
Anm. Die 7 ionischen Inseln, Andorra, die Moldau und Wallachei, Serbien
und Montenegro sind deßhalb nicht mitgezählt, weil ihre Selbständigkeit nicht un-
beschränkt ist. Die von einem Fürsten regierten Länder, wie Norwegen und Schweden,
oder wie Böhmen, Mähren, llngarn, Galizien u. a., die das Kaiserthum Österreich
bilden, sind als ein Staat gerechnet.
8- 310. Die 48 (69) Staaten Europas nach ihrer Lage.
Von den 48 (69) Staaten Europas liegen 38 (59) auf dem Festlands-
stamme und 10 auf den Festlandsästen, nämlich 3 auf den nördl. und 7 auf
den südl.
A. Die 38 (59) Staaten auf dem Festlandsstamme:
I. Im Osten Europas 2: Nußland in der russischen Ebene §. 296;
Ii. 34 (55) in der Mitte: 1) Preußen an der Ostsee, in der russischen,
norddeutschen und niederrheinischen Ebene, am Nordrande des mitteldeutschen
und französischen Hochlandes (an welchen Flüssen?); 2) Oesterreich um das
Nordende des adriat. Meeres, auf den Alpen, dem deutschen Hochlande und
den Karpathen, in den Ebenen der mittleren Donau und der Lombardei, vor-
zugsweise an der Donau; 3) die 31 mittleren und kleineren Staaten Deutsch-
lands nämlich:
am Nordraude des mitteldeutschen Hochlandes, und zwar 3 an der Ostsee:
a) 7 im N Deutschlands in der norddeutschen Ebene und theilweise
am Nordrande des mitteldeutschen Hochlandes 1) Mecklenburg-Schwerin,
^ ^»'Etrelitz und 3) Lübeck, und 4 an der Nordsee: 1) Hamburg,
2) Bremen, 3) Oldenburg und 4) Hannover;
b) 20 in der Mitte Deutschlands vorzugsweise auf dem mitteldeutschen
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Portugal Spanien Frankreich Italien Griechenland Belgien Deutschlands Holland Belgien Norwegen Irland Frankreich Norwegen Frankreich Europas Deutschlands Andorra Serbien Montenegro Schweden Galizien Europas Europas Europas Ostsee Oesterreich Donau Donau Ostsee Deutschlands Mecklenburg-Schwerin Nordsee Hamburg Bremen Oldenburg Hannover Deutschlands